Richtig heizen ist wichtig
Jedes Gebäude hat eine isolierende Gebäudehülle, nämlich die Außenwände und das Dach.
Die Innenwände und die Zimmertüren sind keine wärmedämmenden Bauteile.
Wenn Sie eine alte Ölheizung oder eine alte Gasheizung haben, dann betreiben Sie in der Regel eine Heizungsanlage mit einer Auslegung von ca. 70°C Vorlauftemperatur bei einer Außentemperatur von -10°C . Ihre Heizkörper sind ebenfalls auf diese Vorlauftemperaturen ausgelegt, da die sehr wahrscheinlich genau so alt wie Ihre Heizungsanlage sind, vielleicht sogar noch älter, nämlich so alt wie das Gebäude.
Ein Beispiel:
Wohnung in einem Wohnhaus, Beheizung nur über Heizkörper
kein Heizkörper im Flur
kein Heizkörper im Eingang/Treppenhaus

Dies ist ein typischer Klassiker:
Das Schlafzimmer wird kaum bis nie geheizt, oft ist das Fenster nur unter -2°C Außentemperatur geschlossen.
Die Küche hat einen Heizkörper, der aber seit vielen Jahre quasi nie läuft.
Es gibt somit nur 3 Heizkörper in Bad, Wohnzimmer und Esszimmer, die das gesamte Geschoss beheizen müssen.
In der Theorie müßten die nicht beheizten Räume Schlafzimmer, Flur, Eingang und Küche also Außentemperatur haben. Das haben sie aber nicht, da diese nicht direkt beheizten Räume durch die 3 aktiv beheizten Räume indirekt mitbeheizt werden.
Bei 70° Vorlauftemperatur und entsprechend groß dimensionierten Heizkörpern schaffen die 3 Heizkörper dies auch, allerdings muß dafür die Heizungsanlage (Ölheizung oder Gasheizung) unnötig hoch betrieben werden.
Würde man die Heizkörper in Schlafzimmer und Küche zumindest so weit aufdrehen, dass diese zwei Räume direkt über deren zwei Heizkörper auf Grundtemperatur gehalten werden, die sie durch die indirekte Beheizung sowieso haben, und würde man in Flur und Eingang zusätzliche Heizkörper installieren, um auch diese zwei Räume direkt zu beheizen, würden die 3 Heizkörper in Bad, Wohnzimmer und Esszimmer erheblich entlastet und man könnte die Heizungsanlage im Keller mit deutlich niedriger Vorlauflauf- und Rücklauftemperatur betreiben und so viel Energie einsparen.
Nun installieren Sie eine neue Heizung, eine Wärmepumpe (oder ein Brennwertgerät, auch hier gilt o.g.!).
Diese Heizungstechnik benötigt eine möglichst niedrige Vorlauftemperatur, max. 55°C , besser noch weniger.
Bleiben wir beim Beispiel:
Jetzt müssen alle Heizkörper im Haus auf diese neue maximale Vorlauftemperatur angepasst werden, d.h. ggfs. müssen einige Heizkörper vergrößert werden.
Alle noch nicht beheizten Räume Flur und Eingang/Treppenhaus benötigen einen Heizkörper, um diese Räume direkt zu beheizen. Bedenken Sie z.B. allein das Gesamtvolumen (bzw. den Volumenanteil) des Eingangsbereichs mit Treppenhaus am Gesamtvolumen des Gebäudes!
bisher nicht beheizte Räume müssen ab jetzt zumindest soweit direkt über die bereits vorhandenen Heizkörper mitgeheizt werden, dass die anderen vorhandenen Heizkörper im Bad, Wohnzimmer und Esszimmer nicht mehr Küche und Schlafzimmer indirekt mit beheizen müssen.
Wenn die Räume dann noch richtig gelüftet werden, spricht in der Regel nichts gegen einen Wärmepumpen-Einsatz im Altbau / Bestandsgebäude.