Nordmann Heizungsbau - Wartung einer Wärmepumpe
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Wartung und Pflege

Die Thematik "Heizungswasseraufbereitung" nach Erstinstallation sowie die jährliche bzw. wiederkehrende Kontrolle des Heizwassers, z.B. während der alljährlichen Wartung der Heizung, mit ggfs. notwendiger "Heizungswassernachbereitung" wird auf einer separaten Seite ausführlich besprochen.


Um einen möglichst effizienten Betrieb der Wärmepumpenanlage zu gewährleisten, muß eine Wärmepumpe regelmäßig in ihrer Funktionsweise überprüft werden.

Die notwendigen Wartungs- und Inspektionsarbeiten an Wärmepumpen unterscheiden sich je nach Gerätetyp und Wärmequelle.
Grundsätzlich sind die in den Betriebsanleitungen der Hersteller aufgeführten Hinweise entscheidend und für die Wartung und Sicherheit der Anlage unbedingt zu beachten.

Um eine möglichst hohe Effizienz zu gewährleisten, ist die Optimierung der Steuerung sehr wichtig. Das Auslesen der Betriebsdaten gibt Hinweise auf mögliche Probleme. Sehr positiv ist es darum, wenn der Betreiber (Endkunde) sich mit der Steuerungstechnik bestmöglich auseinandersetzt, um die Feinjustierung der Wärmepumpenregelung idealerweise selbst zu vollziehen.

Es gibt weitere spezifische Wartungs- und Inspektionsarbeiten, die je nach Gerätetyp unterschiedlich sind:

  • Bei Luft/Wasser-Wärmepumpen ist dies die Sichtkontrolle und Reinigung des Verdampfers und der Kondensatabführung.
  • Bei Sole/Wasser-Wärmepumpen sind die Überprüfung der Sole-Konzentration (Frostschutz) und die Funktionsprüfung eines ggf. verbauten Soledruckwächters erforderlich.
  • Bei Wasser/Wasser-Wärmepumpen kann eine sich ändernde Wasserqualität schnell zu einer Funktionsbeeinträchtigung der Wärmepumpe führen. Erkennbar ist dies z. B. an braunen und schlammigen Ablagerungen in den Filtern (Verockerung, Korrosion). Dann empfiehlt sich ggf. die Aufrüstung der Anlage mit einer Systemtrennung, die in vielen Fällen schon von Anfang an eingesetzt wird.

Wer bzgl. Wärmepumpenwartung auf Nummer sicher gehen möchte, schließt einen Wartungsvertrag mit dem Kundendienst des Herstellers ab, denn dieser kennt die Geräte in der Regel besser als ein örtlicher Installateur, und der Werkskundendienst hat in der Regel alle eventuell notwendigen Ersatz- oder Verschleißteile im Wagen dabei.

Checklisten für Wartungsarbeiten:

Wartungsaktivitäten für alle WP-Anlagentypen:

  • Sichtkontrolle der Anlage auf Unregelmäßigkeiten (Wärmepumpe, Pufferspeicher, Warmwasserbereiter, Pumpen und Ventile)
  • Kontrolle/Reinigung der Schmutzfänger
  • Überprüfung des Heizungsanlagendrucks und des Vordrucks im Ausdehnungsgefäß
  • Prüfung des Trinkwasserausdehnungsgefäßes und der Opferanode (soweit vorhanden)
  • Sichtkontrolle bzgl. Ölausstritt und Ölspuren
  • Überprüfung der Einstellung am Überstromventil (soweit vorhanden)
  • Kontrolle des Mindestvolumenstroms
  • Erfassung wichtiger Daten, z.B. Stromzähler, Betriebsstunden Verdichter, Zusatzheizung, Starts des Verdichters, JAZ von Heizung, Warmwasser und der gesamten Anlage sowie Vergleich mit Vorjahreszahlen
  • Überprüfung elektrischer Verbindungen
  • Kontrolle der Einstellungen im Regler, Heizkennlinie
  • Auslesung des Fehlerspeichers

Bei Sole-Wasser-Wärmepumpen:

  • Prüfung des Soledruck und des Sole-Ausdehnungsgefäßes. Bei Nachfüllung auf das Mischungsverhältnis achten. Es sollte immer die gleiche Solemischung verwendet werden
  • Messung der Sole-Konzentration mit Refraktometer
  • Auswertung der Soletemperaturen im Betriebsdatenbuch
  • Funktionsprüfung der Soledruckwächter
  • Sichtkontrolle des Soleverteilers (Prüfung auf Undichtigkeiten und des Volumenstroms der Sole)
  • Prüfung der Wärmedämmung im Solekreislauf
  • Auswertung der Betriebsstunden der Sole-Umwälzpumpe

Bei Wasser/Wasser-Wärmepumpen:

  • Reinigung des Schmutzfilters
  • Prüfung von Druck und Fördermenge
  • Prüfung des Rückschlagventils der Brunnenpumpe
  • Sichtkontrolle von Saug- und Schluckbrunnen
  • Sichtkontrolle des Brunnenwassers auf Verunreinigungen
  • Prüfung der elektrischen Leistungsaufnahme der Förderpumpe
  • Erfassung und Auswertung der Betriebsstunden
  • Prüfung der Temperaturspreizung (Brunnenwasser-Ein- und -Austritt)
  • Kontrolle der Brunnenwassertemperatur im Betriebsdatenbuch
  • Ggf. Zwischenwärmeübertrager reinigen

Bei Luft/Wasser-Wärmepumpen:

  • Überprüfung von Luft-Eintritt und -Austritt am Verdampfer
  • Kontrolle des Verdampfers auf Verunreinigungen oder Beschädigung
  • Kondensatablauf prüfen
  • Dokumentation und Auswertung

Viele moderne Geräte ermöglichen eine teilweise (!) Wartung über den Hersteller per Ferndiagnostik. Eine entsprechende Software bzw. eine entsprechende Verknüpfung über das Internet (Lan oder WLan) an das Rechenzentrum des Herstellers ermöglicht den Zugriff auf den Wärmepumpenregler. Damit einhergehend ist meist die Verlängerung des Garantiezeitraums. Dafür ist auch die Strom- und Wärmemengenzählung wichtig. Dies ermöglicht ein Monitoring der Anlage und hilft, Fehler zu vermeiden und rechtzeitig zu beseitigen, indem der Hersteller ggfs. sogar automatisch benachrichtigt wird.

inhaltliche Quelle: Bundesverband Wärmepumpe, www.waermepumpe.de