Nordmann Heizungsbau - Wärmepumpe in Gütersloh

Infos zu Wärmepumpenstrom - Nordmann Heizungsbau - Wärmepumpe in Gütersloh

Nach der Corona-Zeit bieten nun wieder mehrere Stromanbieter sogenannten Wärmepumpenstrom an. Dieser ist ca. 1-2 Cent preiswerter als der hochwertige zertifizierte Ökostrom.


Erläuterung:

  • zertifizierter Ökostrom besteht zu 100% aus Ökostrom, z.B. aus direkter Windkraft, aus Wasserkraft (vornehmlich aus Norwegen und Schweden), aus Solarkraftwerken in Südeuropa (z.B. Spanien) und Nordafrika (z.B. Marokko)
  • "handelsüblicher" Ökostrom besteht NUR zu ca. 63% aus dem Ökostrom, und selbst diese 63% sind nur sehr eingeschränkt öko, denn die EU bzw. die nationalen Staaten definieren z.B. seit 2022 auch Atomstrom und Strom aus Gaskraftwerken als Ökostrom! Wenn Sie also diesen sogenannte Ökostrom kaufen, ist es ziemlich wahrscheinlich, dass er trotzdem zu 100% aus Gaskraftweken bzw. Atomkraftwerken stammt!

mein Tipp: Infos zu zertifiziertem Ökostrom sowie zertifizierten Ökostrom buchen !


Für die Nutzung dieses Wärmepumpenstroms benötigt man einen zweiten Stromzähler, und zwar einen "abschaltbaren". Spätestens bei diesem Adjektiv `abschaltbar' sollte jeder Wärmepumpenbetreiber stutzig werden, denn warum sollte ein Stromzähler abschaltbar sein ?
Im EEG wird dies rechtlich geregelt, und alle Wärmepumpenstromanbieter haben dies in ihren AGB auch stehen: Der Stromanbieter ist damit berechtigt, bis zu 3x am Tag für bis zu 2 Stunden den Strom abzuschalten, um damit Spitzenlasten im Stromnetz zu verhindern bzw. abzupuffern. 
Rechtlich darf der Stromanbieter also bis zu 6 Stunden pro Tag den Strom für die Wärmepumpe abschalten!

Im Sommer mag dies aktuell noch nicht dramatisch sein, wenn die Wärmepumpe nur für die Brauchwassererwärmung zuständig ist und die Bewohner in Kauf nehmen, ggfs. nicht permanent warm duschen zu können (wenn der Warmwasserspeicher nicht mehr ausreichend warm ist, da zuvor andere geduscht oder gebadet haben).
Wenn allerdings zukünftig die sommerlichen Temperaturen immer mehr steigen und immer mehr Wärmepumpen auch zur Kühlung der Wohnräume genutzt werden, kann sich dies ändern.

In der Heizsaison kann die mehrstündige Abschaltung aber zu gravierenden Problemen führen:

  • Die perfekt auf das Gebäude ausgelegte Wärmepumpe ist wegen der bis zu 25% geringeren Tageslaufleistung (6 von 24 Stunden) nun unterdimensioniert, muss größer ausgelegt werden, wird also teurer.
  • Um die Abschaltzeiten zu überbrücken, muss ein großer Pufferspeicher installiert werden, der so viel Wärme puffern kann, wie in bis zu 6 Stunden im Gebäude benötigt wird.
  • Die Wärmepumpe läuft logischerweise viel öfter auf Vollast, um das Gebäude UND den Puffer gleichzeitig nach einer Abschaltphase wieder aufzuheizen, d.h. der Stromverbrauch ist entsprechend höher, die Abnutzung der Wärmepumpe auch, die Effizienz der Wärmepumpe schlecht.
  • Die Heizstäbe müssen deutlich häufiger zugeschaltet werden, was unnötig mehr Geld kostet.

Ich rate daher von Wärmepumpenstrom ab, insbesondere in Bestandsgebäuden.

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